
Natur schützen, Klima retten
Die größte Gefahr für unsere Zukunft ist die ökologische Mehrfachkrise aus Klimaerhitzung, Artenaussterben, kollabierenden Ökosystemen und Verschmutzung. Um sie zu lösen, brauchen wir einen offensiven Umweltschutz, der Natur- und Klimaschutz zusammendenkt.
Eine artenreiche Natur ist von unschätzbarem Wert für uns. Ökosysteme versorgen uns mit Lebensmitteln, Baustoffen, Medikamenten, frischer Luft und Wasser. Die biologische Vielfalt macht uns widerstandsfähiger gegen Krisen und schützt uns nicht zuletzt vor Krankheiten und Pandemien. Doch leider verschwinden gerade in brutalem Tempo überall auf der Welt Arten und ihre Lebensräume. Das bedroht nicht nur unsere Natur, sondern auch unseren Wohlstand.
Die voranschreitende Klimakrise verschärft die Lage weiter dramatisch. Viele unserer Ökosysteme stehen kurz vor dem Kipppunkt – international, aber auch in Deutschland. Schon heute spüren wir massiv die Folgen der Klimakrise, und das direkt vor unserer Haustür: Überschwemmungen, Stürme, Dürre und Hitze werden immer häufiger. Besonders hart trifft es aber die Länder des globalen Südens, also gerade diejenigen, die am wenigsten zur Erderhitzung beigetragen haben. Der Kampf gegen die Klimakrise ist daher auch eine zentrale Frage globaler Gerechtigkeit.
Natürlicher Klimaschutz und Renaturierung
Eine intakte Natur ist die beste Verbündete gegen die Klimakrise. Wälder, Wiesen und Moore bieten nicht nur bedrohten Arten ein Zuhause, sie schützen uns auch vor Hochwasser, Dürre und Hitze. Außerdem können sie große Mengen an Treibhausgasen aufnehmen und dauerhaft binden – wenn sie gesund sind.
Es reicht also nicht, die Natur zu schützen. Wir müssen auch das wiederherstellen, was bereits zerstört wurde: Moore wiedervernässen, Flüssen wieder mehr Platz geben, überflüssige Betonwüsten zu summenden Wiesen machen. Der Weltklimarat lässt keinen Zweifel offen: Nur wenn wir 30 bis 50 Prozent unserer Ökosysteme renaturieren, können wir unsere Klimaziele erreichen.
Mit dem Aktionsprogramm Natürlicher Klimaschutz haben wir Grünen in der letzten Bundesregierung Klima- und Naturschutz endlich zusammengedacht. Nach Jahrzehnten der Zerstörung haben wir so viel wie nie zuvor in den Zustand unserer Natur investiert und so den Klimaschutz gestärkt. Das Aktionsprogramm ist ein wichtiger erster Meilenstein für unsere Zukunft, auf den jetzt der nächste Schritt folgen muss: Wir brauchen neben Fördermitteln auch ein verbindliches und weitreichendes Renaturierungsprogramm,
Und wir brauchen zudem endlich wirksame Instrumente, um Flächen für die Natur zu sichern – große, zusammenhängende Räume statt Flickenteppich. In Deutschland verschwinden täglich Flächen der Größe von etwa 80 Fußballfeldern unter Beton und Asphalt. Damit muss endlich Schluss sein.
Brücken bauen
Gemeinsam mit Unternehmen, Verbänden und vielen anderen Verbündeten können wir zeigen: Die Klima- und Naturschutzbewegung lebt. Und sie kann breite Bündnisse schmieden. Ein starker Umweltschutz braucht diesen Schulterschluss, muss Brücken bauen zwischen Politik, Wirtschaft und Umweltbewegung. Wie genau das aussehen könnte, beschreibe ich in meinem Buch „Offensiver Umweltschutz“. Schwarz-Rot plant jedoch genau das Gegenteil und startet schon im Koalitionsvertrag den Frontalangriff auf Zivilgesellschaft und Bürgerbeteiligung. Dem stellen wir uns als Opposition entschieden entgegen. Denn klar ist: Nur gemeinsam retten wir unsere Natur – und unseren Wohlstand.
