Letzte Woche war ich im Bergwerk Gorleben – eine der letzten Gelegenheiten, bevor es für immer verschlossen wird. Hunderte Meter unter der Erde spürt man die ganze Tragweite dieses Ortes: Ein Schauplatz jahrzehntelanger Konflikte – und ein Mahnmal dafür, wie Endlagerpolitik nicht laufen darf.
Der Standort Gorleben wurde nicht aus wissenschaftlichen Gründen gewählt, sondern aus politischen. Das hat viel Vertrauen zerstört. Nach vielen Jahren des Protests wird dieses Kapitel nun geschlossen.
Doch unsere Verantwortung endet nicht hier. Klar ist, die Endlagersuche muss in Zukunft anders laufen: transparent, wissenschaftlich fundiert und mit echter Beteiligung der Menschen vor Ort. Was dabei keine Rolle mehr spielen darf: Die Befindlichkeiten einzelner Ministerpräsidenten, die zwar lautstark für Atomkraft werben, aber den Müll auf keinen Fall vor der eigenen Haustür haben wollen.
Mein Respekt gilt allen Bergleuten, die in Gorleben über Jahrzehnte unter extremen Bedingungen gearbeitet haben und das Bergwerk jetzt mit 400.000 Tonnen Salz zuschütten. Ihr Know How und ihr Einsatz haben mich wirklich schwer beeindruckt.
Danke für diese letzten Einblicke in ein Kapitel deutscher Geschichte – das bald endlich der Vergangenheit angehört. Wir dürfen aber nicht vergessen: Der Atommüll bleibt. Und mit ihm die große Aufgabe, eine gute und sichere Lösung für die Endlagerung zu finden.





