Über 150 Atommülltransporte mit hochradioaktivem Abfall aus dem AVR-Reaktor in Jülich sollen per LKW und Castor quer durch NRW in das Zwischenlager nach Ahaus durchgeführt werden. Mit einem gemeinsamen Brief haben Grüne und Linke Bundestagsabgeordnete und Parteivorstände aus NRW deshalb Bundesumweltminister Carsten Schneider eingeladen, vor einer Entscheidung nach NRW zu kommen. Bei seinem Besuch sollen Möglichkeiten diskutiert werden, diese gefährlichen und auch aus Sicht der Landesregierung in NRW unnötigen Atommülltransporte zu vermeiden.
Die beiden aus NRW stammenden Bundestagsabgeordneten Mareike Hermeier (Linke) und Jan-Niclas Gesenhues (Grüne) wollen erreichen, dass die Atommülltransporte mit ihrer hochbrisanten Fracht nicht stattfinden und vor einer endgültigen Entscheidung mit allen Betroffenen vor Ort nach einem Ausweg gesucht wird, der eine sichere Lagerung in Jülich weiterhin ermöglicht. Die beiden Abgeordneten werden durch Alexandra Schoo (Grüne) und Hubertus Zdebel (Linke) aus den Landesvorständen in NRW in diesem Anliegen unterstützt.
Nach Auffassung von Gesenhues und Hermeier ist das nukleare Mammut-Projekt auch deshalb fragwürdig, weil bereits 2036 die derzeitige Genehmigung für das Zwischenlager in Ahaus ausläuft. Ein neues Genehmigungsverfahren nach Stand von Wissenschaft und Technik wird erforderlich. „Wohin werden die Castoren dann verschoben? Sicherheit muss unter allen Umständen vor Kostenargumenten gelten.“
Gemeinsam stellen die Initiator*innen fest: „Ansätze für den Verzicht auf die Atommülltransporte sind erkennbar. Eine Lösung ohne Transporte ist möglich.“