Klimaschutz und Naturschutz sind zwei Seiten derselben Medaille – oder in diesem Fall zwei Seiten derselben Straße. Ich stehe hier gemeinsam mit Dieter Ruhe von b&r energie vor einem Windpark zwischen Saerbeck und Hörstel. b&r energie unterhält hier mehrere Windkraftanlagen, an denen sich viele Bürgerinnen und Bürger aus der Region beteiligt haben. Gleichzeitig wurden anliegende Flächen mit einer Größe von insgesamt 40 Hektar für den Artenschutz gesichert. Davon sind 15 Hektar vollständig aus der landwirtschaftlichen Nutzung genommen. Entstanden sind wertvolle Lebensräume für selten gewordene Tier- und Pflanzenarten.
Während der Planung des Windparks gab es Konflikte mit dem Naturschutz, inklusive Gerichtsverfahren. Heute arbeiten Naturschutz und Windparkbetreiber konstruktiv zusammen und besprechen in einem gemeinsamen Arbeitskreis, wie sie die anliegenden Flächen bestmöglich für den Artenschutz gestalten können. Hier findet sich artenreiches Grünland, naturnahe Gewässer, Gehölze, Lerchenfenster und Wallhecken.
Der Windpark und die dazugehörigen ökologisch aufgewerteten Flächen sind eines von vielen Beispielen, wie Natur- und Klimaschutz einen gemeinsamen Weg finden können. Wir brauchen genau diese kooperativen Ansätze. Denn Biodiversitäts- und Klimakrise bedrohen beide massiv unsere Lebensgrundlagen. Nur mit einer wirksamen ökologischen Politik gegen die ökologische Krise sichern wir unsere Freiheit für die Zukunft. Dazu müssen wir Klima- und Artenschutz zusammen denken. Denn nur mit wirksamem Klimaschutz erhalten wir die Funktionen unserer Ökosysteme und gleichzeitig schützen intakte Ökosysteme unser Klima. Wälder, Wiesen, Moore und Gewässer sind wichtige Verbündete für den Klimaschutz, da sie große Mengen an Kohlenstoff binden können.
Also: Lasst uns Natur- und Klimaschutz gemeinsam voranbringen. Wer diese beiden Ziele gegeneinander ausspielt, schadet am Ende beidem.