Die Städte Ibbenbüren, Isselburg und Ahaus erhalten eine Bundesförderung im Rahmen des Aktionsprogramms Natürlicher Klimaschutz. Das hat der Haushaltsausschuss des Deutschen Bundestages heute in Berlin beschlossen. Insgesamt erhalten die Städte mehr als fünf Millionen Euro.
Dazu erklärt der grüne Bundestagsabgeordnete Jan-Niclas Gesenhues:
„Das ist eine großartige Nachricht für unsere Region. Ibbenbüren, Isselburg und Ahaus haben starke Ideen vorgelegt, um Natur und Klimaschutz vor Ort voranzubringen. Ich freue mich sehr, dass wir eine so hohe Fördersumme in die Region holen konnten.
Mit dem Aktionsprogramm investieren wir nach Jahrzehnten der Zerstörung so viel wie nie zuvor in den Zustand unserer Natur und stärken damit auch den Klimaschutz. Denn eine intakte Natur ist die beste Verbündete gegen die Klimakrise. Wälder, Wiesen und Moore bieten nicht nur bedrohten Arten ein Zuhause, sie schützen uns auch vor Hochwasser, Dürre und Hitze. Außerdem können sie große Mengen an Treibhausgasen aufnehmen und dauerhaft binden – wenn sie gesund sind.„
Kommunen und (inter)kommunale Zweckverbände konnten sich vom 1. August bis 31. Oktober 2023 um einen Förderzuschuss bewerben.
Den Zuschlag erhielten die drei Städte mit diesen Projektideen:
• Die Stadt Ibbenbüren plant die Renaturierung der Ibbenbürener Aa zur Wiederherstellung der natürlichen Strukturvielfalt eines Auenlebensraums und des Wasserrückhaltes in der Landschaft (82.325 m²). Dafür werden 1.624.000 Euro bereitgestellt.
• Die Stadt Isselburg plant die ökologische Aufwertung von drei Flächen (13.4496 m²) entlang der Issel (u.a. Renaturierung Flussverlauf, Auenwald, Streuobstwiese, Extensivierung von Grünland) sowie die Erlebbarkeit der Issel durch einen Klimagarten, Lehrpfade und einen Aussichtsturm. Das Projekt wird mit 2.528.208 Euro gefördert.
• Die Stadt Ahaus plant, das Grün-Blaue Band Hoher Kamp als naturnahe Landschaft auf einem bisher intensiv genutzten Acker inmitten eines Wohngebiets anzulegen. Ziel ist die Wiederherstellung natürlicher Bodenfunktionen, Schutz vor Starkregenereignissen durch Verlangsamung von Fließgeschwindigkeit, Aufnahme von Wasser in Vegetation und Versickerungsmulden sowie langfristig eine Stärkung als CO2-Speicher durch üppige Bepflanzung und Aufbau einer Humusschicht. Barrierefreie Fuß- und Fahrradwege sollen angelegt und an den „Grünen-Ring“ der Stadt angebunden sein. Dafür gab es eine Zusage über 1.276.082,56 Euro.
Hintergrund:
Das milliardenschwere Aktionsprogramm Natürlicher Klimaschutz ist das größte Naturschutzpaket in der Geschichte der Bundesrepublik und beinhaltet verschiedene Förderprogramme und Schwerpunkte. Die Förderrichtlinie für Natürlichen Klimaschutz in kommunalen Gebieten im ländlichen Raum betont die Bedeutung der Kommunen, besonders im ländlichen Raum, als zentrale Verbündete für den natürlichen Klimaschutz. Das Programm fördert Projekte auf möglichst großen öffentlichen, nicht wirtschaftlich genutzten Flächen, die einen positiven Beitrag für den Klimaschutz und den Erhalt oder die Stärkung der biologischen Vielfalt leisten und die Lebensqualität in Landkreisen, Städten und Gemeinden erhöhen.
Weitere Informationen unter zur Förderrichtlinie gibt es hier.