Bei der Debatte um Atomkraft wird ein Thema gerne vergessen: Was machen wir eigentlich mit dem ganzen radioaktiven Müll, der noch 30.000 Generationen nach uns weiter strahlen wird?
Diese Frage beschäftigt nicht nur uns in Deutschland. Umso wichtiger, dass wir voneinander lernen und uns auch zu Erfahrungen aus anderen Ländern austauschen.
Darum ging es bei einer Veranstaltung des „Nationalen Begleitgremiums“, das die Bundesregierung bei der Standortsuche für ein Endlager unterstützt, und bei der ich eine Keynote halten durfte.
Klar ist: einfache und schnelle Lösungen gibt es nirgends. Überall ist die Endlagerung ein generationenübergreifendes Großprojekt, das mehrere Jahrzehnte in Anspruch nimmt. Dieser komplizierte Prozess soll für alle Menschen nachvollziehbar und transparent sein. Deshalb hat die Bundesgesellschaft für Endlagerung letzte Woche einen Arbeitsstand vorgelegt, welche Standorte aktuell in Deutschland untersucht werden.
Ein gutes Verfahren braucht Zeit. Und für ein dauerhaft sicheres Endlager braucht es einen Standort, der akzeptiert wird. Das ist unser Anspruch bei der Endlagersuche. Dabei wollen wir aber alle sinnvollen Möglichkeiten zur Beschleunigung nutzen, um bis Mitte des Jahrhunderts einen Endlagerstandort für hochradioaktive Abfälle zu finden.
Die Beispiele Finnland und Schweiz zeigen, dass es gelingen kann. Und sie zeigen, warum es so wichtig ist, sich international zu dieser gemeinsamen Herausforderung zu vernetzen.