Ich bin immer noch beeindruckt von meiner Reise nach Rumänien in der letzten Woche. Die rumänischen Karpaten gehören zu den letzten Urwäldern Europas. Diesen Schatz der Natur aus nächster Nähe zu sehen war definitiv ein Highlight der Reise. Wir sind sogar an den Spuren einer Bärenmama vorbeigekommen und mussten mit lauten Rufen auf uns aufmerksam machen, damit es nicht gefährlich wird.
Leider haben wir nicht nur beeindruckende Natur, sondern auch sehr viel Naturzerstörung gesehen. Denn das Land ist ein Hotspot für Umweltkriminalität. Jedes Jahr werden hier mehrere Millionen Kubikmeter Wald illegal geschlagen. Gemeinsam mit meinem Kollegen Lukas Benner habe ich mir ein Bild von der Situation vor Ort gemacht und viele spannende Gespräche mit Vertreter*innen aus Politik, Forstwirtschaft, NGOs und Forschung geführt.
Die rumänische Regierung hat mit Unterstützung der EU schon viele Instrumente auf den Weg gebracht, um es der Holzmafia möglichst unbequem zu machen. Dazu gehört z.B. ein ausgeklügeltes Tracking-System für Holztransporte und eine Hotline, bei der alle Bürger*innen verdächtige Fälle melden können. Zusätzlich soll bald ein satellitengestütztes System eingeführt und Kameras installiert werden. Diese positive Entwicklung macht mir wirklich Mut.
Gleichzeitig gibt es leider immer noch mafiöse Strukturen, die diese Instrumente umgehen (Stichwort Korruption). Rumänien und die EU müssen deshalb weiter dranbleiben. Und auch Deutschland hat eine Verantwortung. Denn es sind auch unsere Wohnzimmer, in denen das illegale Holz über Jahre am Ende gelandet ist. Und es ist unser aller ökologisches Erbe, das verloren geht, wenn wir diese wertvollen Wälder nicht ausreichend schützen.